Dr. Franz Rinsche wäre heute 140 Jahre alt
Scharfenberger Heimatdichter wurde am 11. Januar 1885 geboren
Scharfenberg.
Der Scharfenberger Heimatdichter Dr. Franz Rinsche wäre heute 140 Jahre geworden. Am 11.Januar 1885 geboren, starb er am 1.September 1948 mit 65 Jahren in Münster. Franz Schrewe, der ehemalige Bürgermeister von Brilon, der Leben und Werk Rinsches studiert hat, hat den Sohn des Dorfes, nach dem eine Straße benannt ist und dem die Bürger 1964 auf dem 552 m hohen Hausberg des Dorfes, dem Sonderkopf, einen Gedenkstein errichtet haben, in Scharfenberger Platt porträtiert.
Verlichte wur Friedrich Willhelm Grimme (1827 – 1887) iut Assinghiusen ain Vörbield van Franz Rinsche. Grimme harr das Bauk “Memoiren eines Dorfjungen“ schrieben. Franz Rinsche hiät dann doi Erinnerungen aan seyne Jugendteyt in seynen Bauke „Sunnenland“ fastehallen. Seyn Sunnenland wur seyn Düärpken Scharpmerg un alle Jungen, doi bit 1950 gebuaren sind, konnt iär Liäben mit Franz Rinsches vergleyken, weyl iät im Duarpe lange Teyt gleyk blieben is.
Füär twai Joore Knecht beym Biuern
No diär kloinen un gräuten Schaule in Scharpmerg wurte Franz Rinsche füär twai Joore Knecht beym Biuern. Seyn haimlike Siänsucht wur das Gymnasium Petrinum in Breylen, Abber do konn hoi nit henngooen. Seyne Elllern harren toin Kinder, seyn Vaar wur Handelsmann un kloiner Landweert. Fast har hoi seyne Ellern gewunnen, aber diäm allen Pastäuer in Scharpmerg wur ain Studium außer diäm theologischen füär Jungen nit ratsam. Un säu mochte Franz Rische op dat Gymnasium verzichten. Aber hoi woll affschliut wuat liärnen und gäng met 16 Jooren no Ruien (Rüthen) op doi Präparandenanstalt (Aufbauschule). Met diär plattduitsken Sprooke wur hoi doo näu nit verwassen.
Biu seyne Loifte taum Plattduitsken kaam, well ik vertellen. „Dat Häugduitske is ment ain Kind vam Plattduitsken“. Düsen Satz van seynem Rektor in Ruien hiät Rinsche nit vergiäten. Franz harr sik bey ainem Besauk van seynen Vatter schiämet, as doi iäne un seyne Frönne in Platt ankuierte. As seyn Vatter iäme dann aber sagte, biu wichtig doi plattduitske Sproke äuk füär diän Rektor wur un dat düse studaierte Mann et nummedages no diär Schaule ümmer plattkuiere , do gängen iäme doi Äugen uap. Hoi schreybet im „Sunnenland“ . Do was et mey, as wenn mik ainer iutm Schloope upwekket härr. Vatter raip ik: Ik well mik meyner Muttersproke nit mer schiämen.“
Leererseminar besocht
No twai Präparandenjooren und twai Seminaristenjooren wur hoi am Ziel: Lehrer. Van 1905 bit 1917 wur hoi Leerer in Opherdicke, dündaag ain Duarp in Holzwicke. 1914 mochte hoi Saldot weren, wurte aber 1917 no Münster entlooten. Hey konn hoi am Gymnasium Paulinum as Oberleerer arben un doniäben an diär Universität studaiern. 1919 schrief hoi seyne Doktorarbet met diäm Thema:“ Die gegenwärtige Lage der staatbürgerlichen Erziehung unter besonderer Berücksichtigung der Volksschule:“ Am Gymnasium Paulinum blief hoi bit taur Pensionierung 1945.
Imkerigge wur seyn Plaseier
Seyn Plaseier wur doi Imkerigge un seyn bauk „Der Bauernimker“ wurte dat Leerbauk aan diän maisten Schaulen füär Landweertschaft im ganzen Lanne. Franz Rinsche konn dat Erscheynen van seynem „Sunnenland“ nit meer beliäwen. Hoi is am 1.September 1948 stuorben, hiät abber in Münster nie seyn Siuerland und seyn Düärpken vergiäten, hoi mochte in jedem Joor „no Haime“. Hoi rugget op däim Zentralfriedhof in Münster.
Ik häbbe Rinsches Sunnenland un seyne Gedichte all met 9 Jooren luasen. Dorümme konn ik äuk all in diär kloinen Schaule plattkuiern. Tehäupe met 5 Frauluien und 7 Mannsluien hävv fey 1985 tau seynem 100.Geburtsdaag seyn Theaterstück „Dat Nülleken“ vaiermol in Scharpmerg, ainmal im Kolpinghiuse in Breylen un ainmaol im Kolpinghiuse in Medebach vüär meer as 1200 Luien spielt. Franz Rinsche härr seynen Spaß hatt, wenn hoi us härr soien konnt. Dat Nülleken harr 1942 in Münster Premiere und wurte äuk mehrfach im Rundfunk iutstraalt. Doi Theaterspieler van 1985 wellt diän Film vam Nülleken taum Geburtsdaag van Franz Rinsche in düsem Froihjoor im Kino in Breylen näumol weysen. Passet op doi Zoitung, dat jey diän Termin nit verpasset. Dat gitt dann genausäu ainen unweysen Spaß as doomols im Theater.